Mark Medlock Mark Leon Medlock (*
9. Juli 1978 in Frankfurt am Main) ist ein deutscher Sänger. Einem breiten Publikum wurde er als Gewinner der vierten Staffel der Castingshow Deutschland sucht den Superstar (DSDS) bekannt, die von Januar bis Mai 2007 von dem privaten Fernsehsender RTL ausgestrahlt wurde.
Leben
Kindheit und Ausbildung:
Mark Medlock wurde 1978 in Frankfurt am Main als Sohn des aus dem US-Bundesstaat Georgia stammenden Afroamerikaners Larry Medlock und seiner deutschen Ehefrau Monika
geboren. Er wuchs ab 1986 gemeinsam mit seinem Bruder Larry in der Offenbacher Lohwaldsiedlung auf, ehe er 1997 mit seiner Familie in den Stadtteil Lauterborn umzog. Sein Gesangstalent wurde ab dem sechsten Lebensjahr von seinem Vater gefördert, der sich dem Gospelgesang gewidmet hatte. Seither nennt Medlock Soullegenden wie Barry White oder James Brown als Vorbilder. Seine Mutter erkrankte Ende der 1990er-Jahre an Magen-Darm-Krebs, woraufhin er die Schule abbrach und sie bis zu ihrem Tod im Jahr 2000 pflegte. Sein Vater verstarb zwei Jahre später an einem Herzinfarkt.
Seinen Lebensunterhalt bestritt Mark Medlock durch wechselnde Berufe, wie etwa als
Kranken- und Altenpfleger und Stellen in einer Gärtnerei, einer Hotelküche sowie bei der Müllabfuhr. Der Sänger geht offen mit seiner
Homosexualität um. Von 2001 bis 2004 war er mit einem Mann verheiratet. Zu seinen
Hobbys zählt neben dem Singen die
Abstrakte Malerei.
„Deutschland sucht den Superstar“ und Debutalbum „Mr. Lonely”:
Im Herbst 2006 nahm Mark Medlock an den Castings für die Talentshow
Deutschland sucht den Superstar des deutschen Fernsehsenders RTL teil. Angefangen am
9. September 2006 beim Casting in Wiesbaden gelang es dem Amateurmusiker, der weder als Solist noch als Frontmann einer Band über Bühnenerfahrung verfügte, unter anderem mit Otis Reddings (Sittin’ On) The Dock Of The Bay die Jury, bestehend aus Dieter Bohlen, Heinz Henn und Anja Lukaseder, auf sich aufmerksam zu machen. Nach dem Recall in Berlin und den Top-20-Shows, die Medlock mit Easy von The Commodores und Ain’t No Sunshine von Bill Withers bestritt, gelangte er in die Mottoshows in denen er nahezu ausschließlich sein Soulrepertoire zum Besten gab. Im Finale von Deutschland sucht den Superstar am
5. Mai 2007, der neunten Mottoshow, entschied er die telefonische Zuschauerabstimmung mit
78,02 Prozent der Anrufe für sich und besiegte seinen zwölf Jahre jüngeren Kontrahenten Martin Stosch aus dem bayerischen Postau mit Louis Armstrongs What A Wonderful World, Lionel Richies bereits vorher interpretiertem Stück Easy und dem von Dieter Bohlen geschriebenen Titel
Now Or Never. Der Siegertitel wurde ab dem 11. Mai 2007 als Single veröffentlicht, die mit
160.000 CD-Verkäufen auf Anhieb Platz 1 der deutschen Musikcharts belegte. Es sollen unter anderem Auftritte in der RTL-Unterhaltungsshow Let’s Dance und bei The Dome 42 sowie ab
15. Juni das Album Mr. Lonely folgen. Zuvor hatte Medlock mit den übrigen neun Teilnehmern der DSDS-Mottoshows den Sampler Power of Love aufgenommen, auf dem er den Titel Endless Love von Lionel Richie und Diana Ross sowie gemeinsam mit den übrigen Kandidaten, Harold Melvins If You Don’t Know Me By Now interpretiert hatte. Das Album wurde im März 2007 veröffentlicht und kletterte bis auf Platz 3 der deutschen Albumcharts. Medlock und Bohlen planen außerdem auch gelegentlich gemeinsam auf die Bühne zu gehen, so geschehen in der ZDF-Sendung Wetten, dass..? am 23. Juni 2007.
Auftritte bei „Deutschland sucht den Superstar“:
1. Top-20-Show Easy Lionel Richie 41,25 % (Platz 1 von 9)
2. Top-20-Show Ain’t No Sunshine Bill Withers 33,23 % (Platz 1 von 7)
Mottoshows:
Greatest Hits Hello Lionel Richie
25,85 % (Platz
1 von 10)
Hits der 80er und 90er Unchain My Heart Joe Cocker
30,77 % (Platz
1 von 9)
Power of Love Endless Love Lionel Richie & Diana Ross
30,43 % (Platz
1 von 8)
Hits von Heute You Give Me Something James Morrison
31,64 % (Platz
1 von 7)
Big Band Unforgettable Nat King Cole
34,62 % (Platz
1 von 6)
Die größten Diven und Helden der Musik I Heard It Through the Grapevine Marvin Gaye + Three Times a Lady Lionel Richie
36,06 % (Platz
1 von 5)
Hits der 70er, Disco und Dedicated to … You’re My First, My Last, My Everything Barry White + Stand By Me Ben E. King
48,13 % (Platz
1 von 4)
Songs der Jury You Can Leave Your Hat on (ausgewählt von Heinz Henn) Joe Cocker + My Girl (ausgewählt von Anja Lukaseder) The Temptations + (Sittin’ on) The Dock of the Bay (ausgewählt von Dieter Bohlen) Otis Redding
59,00 % (Platz
1 von 3)
Finale What a Wonderful World Louis Armstrong + Easy The Commodores + Now or Never Mark Medlock
78,02 % (Platz
1 von 2)
Mark Medlock galt bereits im Vorfeld des DSDS-Finales als Favorit. Der Protegé von Dieter Bohlen hatte während der Castingshow neben seiner Soulstimme, seiner als locker und lässig empfundenen Art und ausgefallenen Frisurenkreationen auch durch intime Details aus seinem Privatleben für Schlagzeilen in der Boulevardpresse gesorgt, angefangen bei seinen ersten sexuellen Erfahrungen, über die gescheiterte Beziehung zu seinem Ehemann und Zusammenbrüche während der Show, bis hin zu den psychischen Belastungen nach dem Tod seiner Eltern. Daraufhin wurde der beim Plattenlabel
Sony BMG unter Vertrag stehende Sänger von der Süddeutschen Zeitung als „der Prototyp eines Stars“ gesehen. Die Produktionsfirma und die Medien nutzten diese Schicksalsschläge, um Medlocks Teilnahme an DSDS als letzte Chance hochzustilisieren, seinem Leben eine positive Wendung geben zu können. Zu jener Zeit ging der Hartz-IV-Empfänger keiner geregelten Arbeit nach und hatte sich zudem mit 6.000 Euro verschuldet.
Medlock polarisiert: für die einen ist er ein
verrückter, sympathischer Typ. Er hat Charme, ist homosexuell und redet Offenbacherisch – eine Unterart des Hessischen. Für die anderen
redet er, ohne erst nachzudenken, auch in sensiblen Themen wie seine umstrittenen nicht mehr jugendfreien Äußerungen zur besten Sendezeit („zum Abspritzen geil“) oder besonders ein berüchtigtes Interview, das nach Meinung vieler der Pädophilie Vorschub leistet, belegen.
Nach dem Sieg bei Deutschland sucht den Superstar zog Medlock von Offenbach mit seinen drei Katzen ( mittlerweile 5) in eine Wohnung nach Berlin. In den Sendungen rund um die Castingshow hatte der Hesse seine Heimatstadt als „Ghetto“ und „trauriges Städtchen“ bezeichnet. Abgesehen von den Sozialarbeitern im örtlichen Jugendzentrum Sandgasse, die ihn auch während Deutschland sucht den Superstar betreuten, hätte ihm Offenbach jede Unterstützung aufgrund seiner sozialen Herkunft und sexuellen Orientierung verweigert, was jedoch von der Stadtverwaltung dementiert wurde.
„Dreamcatcher” Bereits im Sommer 2007 nahm Medlock mit seinem Produzenten Dieter Bohlen Songs für sein zweites Album auf. Es wurde schließlich am
9. November 2007 veröffentlicht und trägt den Titel
Dreamcatcher. Mit dem Album konnten sich Medlock und Bohlen auf
Platz 2 der deutschen Albumcharts platzieren. Zudem erreichte das Album
Gold-Status.
Das Album brachte nur die Singleauskopplung
Unbelievable hervor. Unbelievable erschien am
26. Oktober 2007 und wurde bereits vorab in der RTL-Castingshow Das Supertalent vorgestellt. Im selben Monat veröffentlichte Medlock seine
Autobiografie Ehrlich, in der er seinen Aufstieg vom Hartz-IV-Empfänger zum Fernsehstar nachzeichnet. Das
Buch konnte sich bis Mitte November in den Bestseller-Listen halten.
Vom
2. Februar 2008 bis 5. April 2008 tourte Medlock mit der
Dreamcatcher Tour 2008 durch
28 Städte in Deutschland, Österreich und die Schweiz. Eine Live-Aufnahme in Offenbach wurde auf der Premium Edition von Medlocks drittem Album veröffentlicht.
„Cloud Dancer”:
Am
2. Mai 2008 erschien Medlocks neue Single mit dem Titel
Summer Love, welche sich
drei Wochen an der Spitze der deutschen Singlecharts platzieren konnte. Das Album
Cloud Dancer folgte am
30. Mai 2008, welches auf
Platz 2 in den deutschen Album-Charts einstieg.
SkandaleEnde 2007 wurde der Sänger, laut einem Artikel der Jugendzeitschrift Bravo, beschuldigt auf der Toilette einer Berliner Schwulen Disco Koks genommen zu haben. Auf dem Foto das veröffentlicht wurde ist nicht genau erkennbar ob es sich wirklich um Medlock handelt.
Kurz nach dem Charterfolg seines 3. Albums "Cloud Dancer" machte Medlock mit einer Reihe Negativ-Schlagzeilen auf sich aufmerksam. So wurde ein Ermittlungsverfahren gegen Medlock eingeleitet, nachdem er am 16. Juni 2008 bei einer Sicherheitskontrolle am Flughafen Köln-Bonn mit Beschimpfungen reagierte, als man ihn bat, flüssige Kosmetikartikel zu entsorgen. Kurz danach wurden zwei weitere Anzeigen gegen Medlock bekannt, eine mit Verdacht auf Körperverletzung, die andere auf sexuelle Nötigung. Die Anzeigen zu beiden Fällen waren allerdings bereits Ende 2007 gestellt worden. "Anzeigen kann jeder jeden", wird der zuständige Staatsanwalt Michael Grunewald zitiert. Schon 2004 wurde Medlock vom Amtsgericht Offenbach wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, Beleidigung, Körperverletzung und Sachbeschädigung zu einer Geldstrafe verurteilt.
Auszeichnungen:
2007: Gold für Mr. Lonely
2008: Echo in der Kategorie Newcomer des Jahres national
2008: Comet in der Kategorie Bester Newcomer DiskografieAlben:
„Mr. Lonely“: 4 Wochen Platz 1 in Deutschland
15.06.2007 Platz 2 in Österreich
Re:27.07.2007 Platz 2 in der Schweiz
->
DE: 1x Platin, AT: 1x Gold, CH: 1x Gold„Dreamcatcher“: Platz 2 in Deutschland
(m. D. Bohlen) Platz 6 in Österreich
08.11.2007 Platz 14 in der Schweiz
->
DE: 1x GoldSingels:„Now or never“: 2 Wochen Platz 1 in Deutschland
11.05.2007 3 Wochen Platz 1 in Österreich
2 Wochen Platz 1 in der Schweiz
->
DE: 1x Platin, AT: 1x Gold„You can get it“: 4 Wochen Platz 1 in Deutschland
(m. D. Bohlen) Platz 3 in Östrreich
29.06.2007 Platz 3 in der Schweiz
->
DE: 1x Platin„Unbelivable“: Platz 4 in Deutschland
(m. D. Bohlen) Platz 19 in Oesterreich
26.10.2007 Platz 27 in der Schweiz
"Summer Love": 3 Wochen Platz 1 in Deutschland
02.05.2008 Platz 5 in Österreich
Platz 14 in der Schweiz
->
1x Gold Samplerbeiträge:
2007: Power of Love (mit den Finalisten von Deutschland sucht den Superstar)
Medlock ist vertreten mit den Liedern Endless Love und If You Don’t Know Me By Now.
Literatur:
Medlock, Mark: Ehrlich, Pendo, 2007
Quelle:
http://www.wikipedia.de